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Stormverbrauch auf dem Zähler herauszufinden ist nicht zwingend einfach.

Stromverbrauch HT NT – Tipps und Berechnung

Die Kürzel „HT“ und „NT“ sind die üblichen Abkürzungen für die Bezeichnungen „Hochtarif! und „Niedertarif“. Was muss man berücksichtigen, wenn es um Stromtarife geht? Warum wird zwischen Hochtarif und Niedertarif differenziert und für wen diese Unterscheidung Sinn macht, haben wir im folgenden festgehalten.

HT und NT auf dem Zähler – was ist damit gemeint?

Die Kürzel HT und NT auf dem Zähler stehen für verschiedene Stromtarife, die einen entsprechenden Einfluss auf die Energiekosten haben.

  • HT ist das Kürzel für Hochtarif – auch als Tagstromtarif bezeichnet.
  • NT ist das Kürzel für Niedertarif – auch als Nachtstrom bezeichnet.

Die Kürzel findet man am Zähler neben den zwei Zählwerken. Über zwei eigenständige Rollenzählwerke verfügt der Zähler aber nur dann, wenn es sich um einen „Doppeltarifzähler“ handelt. Die Bezeichnungen HT und NT sind auf Eintarifzählern nicht vorhanden.

Die Abkürzungen auf dem Zweifachtarifzähler

Das eindeutige Merkmal des zweifachen Zählers ist es, dass er mithilfe der beiden Zählwerke für zwei unterschiedliche Zeitabschnitte den Energieverbrauch feststellen kann. Also der Verbrauch je nach Uhrzeit. Man kann den Verbrauch an Energie im Hoch- und Niedertarif auf dem jeweiligen Zählwerk (HT und NT) genau feststellen.

Wie kann man die beiden Energiearten nutzen?

Ist die Möglichkeit vorhanden, Energie in zwei Zeitbereichen festzustellen, werden Tag- und Nachtstromtarif bedeutend: Einige Versorger bieten Energie zu unterschiedlichen Tarifen während verschiedener Tageszeiten an. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Tarife, die zu verschiedenen Zeiten gelten.

Falls der Verbraucher über keinen Zweifachzähler verfügt, ist die Verwendung der beiden unterschiedlichen Tarife nur mittels zweier getrennter Stromzähler möglich. Man kann in diesem Fall mit zwei verschiedenen Versorgern einen HT- und ein NT-Vertrag abschließen.

Wann gelten HT und NT?

Ein Strommast ist essentiell für die Stromzufuhr

Der Nieder-, Neben- oder Nachttarif ist oftmals preisgünstiger, da während der Nacht bzw. zu den vorgegebenen Nebenzeiten eine nicht so große Nachfrage nach Strom besteht. Üblicher-weise gilt dieser Tarif zwischen 10 Uhr abends und 6 Uhr früh.

Der meist hochpreisigere Hoch- oder Tagtarif gilt während des Tages, also zu den Hauptverbrauchszeiten. Die detaillierten Bedingungen und Zeiten der jeweiligen Tarife sollten Sie dem Tarifvertrag entnehmen, weil sich diese je nach Gebiet und Anbieter unterscheiden können.

Woher stammt die Differenzierung?

Die Unterscheidung zwischen den beiden Arten von Tarifen stammt aus den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Damals wollte man sicherstellen, dass die Kraftwerke sowohl während des Tages als auch während der Nacht ausreichend ausgelastet sind. Weil der Stromverbrauch während der Nacht deutlich geringer war, wurde von den Erzeugern die Entscheidung getroffen, den Nachtstrom günstiger zu offerieren. Man wollte auf diese Weise Anreize für eine kontinuierliche Nutzung schaffen. Heutzutage sind die preislichen Unterschiede zwischen HT und NT nicht mehr so deutlich, weil sich die Umstände geändert haben.

Einerseits können die Energieerzeuger mittlerweile wesentlich besser auf unterschiedliche Auslastungen reagieren, andererseits ist der Verbrauch gleichmäßiger geworden, weil viele Geräte kontinuierlich rund um die Uhr Strom benötigen.

Wer profitiert von geteilter Energie?

Das Prinzip hinter der Unterscheidung ist eine Einsparung durch die Nutzung von Nachtstrom. Ein Doppelstromtarif lohnt sich heute aber nicht mehr für alle Nutzer. Wegen der Entwicklung zu einem gleichmäßigeren Verbrauch an Strom haben sich die Kosten von Hoch- und Niedertarif nahezu angeglichen.

Aus diesem Grund lohnen sich Doppelstromtarife mittlerweile vor allem bei einem deutlich höheren Bedarf an Nachtstrom, wie bei der Verwendung von Wärmepumpen und von Nachtspeicheröfen. Andere Verbraucher sollten ihr Augenmerk eher darauf legen, einen üblichen Stromtarif ohne Unterscheidung zu beanspruchen und auf korrekte Preise und gute Konditionen zu achten. So kann mehr Kapital eingespart werden.

Last- und zeitvariable Energietarife

Doppeltarifzähler sollen in der Zukunft oftmals durch intelligente Zähler ausgetauscht werden. Diese „Smart Meter“ sind dazu in der Lage, Zählerstände aus der Ferne festzustellen und den Verbrauch an Energie zu steuern. Smart Meter sind dazu in der Lage den Verbrauch an Strom sekundengenau feststellen.

Die Einführung solcher Smart Meter ist im Gesetz zur Energiewirtschaft geregelt. Seit Beginn des Jahres 2010 müssen in neu errichteten Bauten und im Rahmen von Revitalisierungen Zähler herangezogen werden, die „dem Anschlussnutzer den tatsächlichen Energieverbrauch und die tatsächliche Nutzungszeit wiedergeben“.

Seit dem 30.12.2010 müssen Unternehmen aus dem Bereich der Energieversorgung zusätzlich zumindest einen Tarif offerieren, der den Verbrauchern eine Motivation zum Stromsparen oder zur Steuerung des Stromverbrauchs gibt. Das können Tarife sein die lastvariabel oder tageszeitabhängig sind.

Die Geschichte des zweifachen Tarifzählers

Die ersten dieser Geräte wurden bereits Anfang des 20. Jahrhunderts verwendet und wurden zur getrennten Abrechnung von Kraft- und Lichtstrom herangezogen. Damit sollte der nach Tageszeit stark schwankende Verbrauch an Lichtstrom ausgeglichen und die Kraftwerke gleichmäßig ausgelastet werden. Die frühen zweifachen Tarifzähler funktionierten mit einer Uhr oder einer externen Umschaltung, die ebenfalls zeitgesteuert war. Diese wurde von Hand oder durch andere Geräte vorgenommen.

Ferngesteuerte Doppeltarifzähler

In den 1950er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts begannen die Energieversorger, die leicht zu umgehende Umschaltung der Doppeltarifzähler durch Rundsteuerempfänger auszu-tauschen.

Dabei handelt es sich um ein Prinzip, das auch aktuelle Powerline-Adapter für die Verbindung mit dem Internet über das Stromnetz anwenden. Die neue Fernsteuerung der Zähler brachte auch Vorteile. So konnten Energieverbraucher automatisiert in den Zeiten mit niedrigeren Tarifen ein- und beim Wechsel zum Hochtarif ausgeschaltet werden.

Vom doppelten Zähler zum Smart Meter

In den 1970er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts lenkte die erste Energiekrise den Blickpunkt auf das Einsparen von Energie und damit auf die effizientere Auslastung von Kraftwerken. Seither machte der Fortschritt der Digitaltechnik immer aufwendigere und detailliertere Systeme für die Abrechnung für den Stromverbrauch möglich.

Bereits Mitte der 1980er-Jahre gab es sogenannte „Analysatoren“, die sechs unterschiedliche Verbräuche erfassen konnten. Der aktuelle Stand sind voll elektronische EDL21-Geräte zum Feststellen des Stromverbrauchs.

Kann man mehrere Anbieter für unterschiedliche Zählgeräte haben?

Wer über zwei getrennte Zähler verfügt, zum Beispiel einen Zähler für den Haushaltsstrom und einen für die Wärmepumpe, kann sich auch von zwei verschiedenen Stromanbietern beliefern lassen. Die Energiezähler verbleiben im Besitz des Anbieters, der für die Wartung oder im Falle einer Störung der Ansprechpartner vor Ort bleibt.

Weiterführende Quellen:

www.stromsparend.orgwww.polarstern-energie.dewww.eon.de